Haut und Sonne oder die zwei Gesichter der Sonne

Haut und Sonne oder die zwei Gesichter der Sonne

Ohne Sonne gäbe es kein Leben. Trotzdem wird sie aufgrund Angst machender Berichte von Dermatologen, Pharmazeuten, Journalisten und selbsternannten Sonnenexperten meist als böse Hexe angesehen, die nur vorzeitige Hautalterung, Falten und Hautkrebs verursacht. Sie raten uns die Haut das ganze Jahr mit Creme, die einen hohen UV-Schutzfaktor hat, einzucremen, egal ob wir zu Hause sind oder draußen. Die Sonne als Irrtum der Natur?

Viele Leute, die sich mit Anti Aging befassen, glauben, daß die Sonne bei der Entstehung der Falten der Hauptverursacher ist. Die Wahrheit ist, zu viel Sonne schadet, genau wie zu viel Essen, Arbeit oder Stress. Sauerstoffradikale sind gefährlich, aber wir sagen nicht das Sauerstoff schädlich ist und wir ihm aus dem Weg gehen müssen. Wir können ohne ihn nicht leben. Es wurden viele negative Sachen über Sonnenstrahlung geschrieben. Sie haben ihren Zweck erreicht. Die Leute haben Angst und machen sich Sorgen. Aber… wir sollten einiges mehr wissen. Mehr, damit wir richtige Entscheidungen treffen können und gleichzeitig bedeutet mehr Wissen in diesem Fall, weniger Angst haben zu müssen. Wenn man Angst hat, ist man leichter beeinflussbar.

UVB-Strahlung, UVA-Strahlung, Bildung von Vitamin D

Das Sonnenlicht besteht aus elektromagnetischer Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge. Die UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung) ist eine Strahlung höherer Frequenz und kürzerer Wellenlänge. Der ultraviolette Bereich teilt sich in UVA mit einer Wellenlänge von 315nm-400nm, UVB mit einer Wellenlänge von 280nm-315nm und UVC mit 100nm-280nm ein. Die UVC-Strahlen werden von der Ozonschicht in der Erdatmosphäre vollständig absorbiert. Die Erdoberfläche erreichen die UVA- und UVB-Strahlen, wobei sich deren Wirkung auf unseren Organismus unterscheidet. Die UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein als die UVB-Strahlen. Die UVA-Strahlung beteiligt sich an der Entstehung von Falten bzw. bewirkt die Faltenentstehung (stört das Kollagen in der Dermis) und kann in extremen Dosierungen Melanome verursachen. UVA-Strahlung bewirkt nur eine kurzzeitige Bräunung, ohne Lichtschutzwirkung. Die UVB-Strahlung dringt nur in die obere Hautschicht ein (nicht in die Dermis) und verursacht Hautrötungen. Bei einer hohen und längeren Einwirkung können sich Nicht-Melanome entwickeln. Bei wiederholtem Sonnenbrand durch UVB-Strahlung kann dies auch zur Melanombildung führen. Durch die UVB-Strahlen werden in der Haut Reaktionen zur Bildung von Vitamin D ausgelöst.

Aus 7-Dehydrocholesterol entsteht unter Einwirkung von UVB-Strahlung in der Haut Prävitamin D. Dies wird mit Einfluß der Körpertemperatur in Vitamin D (Colecalciferol) umgewandelt. Im Falle einer sehr starken Sonnenlichteinwirkung ändert sich das Prävitamin D größtenteils in nichtaktive Abbauprodukte Lumisterol und Tachysterol. Das bedeutet wir müssen keine Angst haben, durch Sonnenlicht eine Vitamin D-Vergiftung zu bekommen. Der nächste Schritt ist die Aktivierung des Vitamin D in der Leber, bei der 25-Hydroxy-Vitamin D (Calcidiol) entsteht. Bei Labortests wird genau dieser Wert festgestellt. Der letzte Schritt ist die Bildung einer aktiven Form des Vitamins 1,25-Dihydro-Vitamin D (Calcitriol, hormonaktive Form des Vitamin D). Dies geschieht in den Nieren oder wie man heute auch weiß in vielen weiteren Geweben, die die Fähigkeit haben, aktive Vitaminformen je nach ihrem Bedarf unabhängig von den Nieren zu bilden. Am bekanntesten ist die Beziehung des Vitamin D zu Calcium und der Gesundheit der Knochen, bei Vitamin D Mangel die Beziehung zu Rachitis und Osteomalazie. Es stimmt, das Vitamin D viele Funktionen hat.

sonnen

Vitamin D und die Gesundheit der Knochen

Überall im Körper kann man Vitamin D-Rezeptoren finden. Das muss einen Grund haben. Oder anders gesagt, zeigt es die Wichtigkeit von Vitamin D. Vitamin D kontrolliert das Zellwachstum, steuert zahlreiche Gene und Stoffwechselprozesse. Es ist einer der Faktoren, die an der Regulierung des Calciumphosphatmetabolismus und damit auch dem Knochenmetabolismus beteiligt sind. Vitamin D ist wichtig für eine normale Knochendichte sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Bei einem Vitamin D-Mangel, einer Störung der Calciumverarbeitung und Störung der Knochenmineralisierung entsteht bei Kindern Rachitis mit typischen Knochendeformationen des wachsenden Organismus und bei Erwachsenen Osteomalazie (Knochenschmerzen, Muskelschwäche und Muskelschmerzen, Gangstörungen, Erschöpfung) und drittens, Vitamin D-Mangel kann Osteoporose verursachen bzw. eine schon existierende Osteoporose verschlimmern. Es reicht nicht aus genügend Calcium mit der Nahrung aufzunehmen. Zu seiner Verwendung und Einlage in die Knochen ist Vitamin D notwendig. Ungefähr bis zum 30.Lebensjahr bildet sich die maximale Knochenmasse. Die Größenordnung dieser Knochenmasse ist ein wichtiger Faktor für eventuelle Osteoroposebildung im höheren Alter, wo mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut wird. Der Knochen ist ein metabolisch aktives Organ, er hat nicht nur eine mechanische Funktion. Vitamin D ist also für die Bildung und den Erhalt der Knochen unabdingbar.

Vitamin D, Immunität, Autoimmunkrankheiten, Krebs

Vitamin D ist wichtig für das richtige Funktionieren und die richtige Entwicklung des Immunsystems. Es beugt die Entwicklung von Autoimmunkrankheiten vor und verringert das Krebsrisiko. Vitamin D-Mangel hat eine Beziehung vor allem zu häufigen Atemweginfektionen. Ausreichend Vitamin D kann im Gegensatz Entzündungsprozesse hemmen und stärkt das Immunsystem. Je niedriger der Vitamin D-Wert ist, desto höher ist die Anfälligkeit für eine Atemwegerkrankung.

Ein Vitamin D-Mangel kann auch zu chronisch, entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen. Es senkt also die Entzündungsaktivität im Darm.

Diabetes Mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit bei der das Immunsystem die B-Inselzellen der Bauchspeicheldrüse angreift. Das sind die Zellen, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Dabei werden immer mehr B-Zellen zerstört, bis letzendlich die Insulinproduktion nicht mehr für die Blutzuckerregulation ausreicht. Die Region mit dem häufigsten Vorkommen an Diabetes Mellitus Typ 1 ist Finnland. Im Gegenzug ist diese Krankheiten in Regionen mit ausreichend Sonnenstrahlung seltener. Vitamin D hilft dieser Krankheit vorzubeugen, indem es die B-Zellen gegen Angriffe des Immunsystems stärkt.

Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem das Zentralnervensystem angreift, was bis zur Invalidität führen kann. In Deutschland leben etwa 130.000 Menschen mit dieser Krankheit. Auffallend ist, daß diese Krankheit in der Nähe des Äquators weniger häufig vorkommt. Die Ursachen sind nicht genau bekannt, es werden aber einige Gründe angenommen. Es gibt mehrere Faktoren, die sich an der Entstehung dieser Krankheit beteiligen. Einer davon ist der Mangel an Vitamin D, der das Immunsystem schwächt. Man fand heraus, daß eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr einen positiven Effekt auf den Verlauf der Krankheit und die Lebensqualität hat. Und was noch besser ist, Menschen mit ausreichend Vitamin D erkranken eher selten an dieser Krankheit.

Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, deren Verlauf in Schüben erfolgt. In Deutschland sind etwa 2 Millionen Menschen betroffen. Für diese Krankheit sind rote dicke Hautflecken, die mit silbrig-grauen Schuppen bedeckt sind, typisch. Einige betroffene Patienten leiden auch an Gelenkentzündungen. Auch die Ursachen dieser Krankheit sind nicht klar, aber man weiß, daß hier die Zellproduktion außer Kontrolle ist. Die normale Haut benötigt 28 Tage zur Neubildung. Die durch Psoriasis betroffene Hautstellen nur 3-4 Tage. Die Haut ist dann an diesen betroffenen Stellen dicker. Einige glauben, daß es sich hier um einen Defekt im Immunsystem handelt, andere das alles in den Hautzellen beginnt und sobald sich die Hautzellen unkontrollierbar teilen das Immunsystem alarmiert wird. Anschließend kommt es zu einer entzündenden Infiltration und der Gesamtzustand verschlechtert sich. Dabei ist hauptsächlich die weiße Rasse betroffen. Es ist bekannt, daß sich der Zustand der Patienten im Sommer verbessert und sich die Haut nach Sonnenlichteinwirkung bessert. Zur Heilung dieser Krankheit wird UV-Strahlung verwendet. Am besten funktioniert UVB-Strahlung mit einer Wellenlänge von 311nm und lokal auch Vitamin D. Menschen mit dieser Hautkrankheit leiden sehr. Sie isolieren sich, verstecken ihre Krankheit unter langen Ärmeln und langen Hosen, trauen sich nicht in Badesachen.

Welche Rolle spielt Vitamin-D hier? Wie schon erwähnt, kontrolliert Vitamin-D den Zellwachstum, die Teilung und Regeneration der Zellen, beugt ungesunde Zellproduktion vor und beeinflusst positiv Entzündungsprozesse.

Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs

Schon vor 40 Jahren beschrieb Dr. Frank Apperly den Zusammenhang zwischen der Lichtexposition und dem Krebsrisiko. Er verglich das Krebsvorkommen in sonnenreichen und sonnenarmen Gebieten in Kanada und Nordamerika. Dabei kam er zu folgendem Ergebnis: zwischen den 30. – 40. Breitengrad lebende Menschen hatten gegenüber Menschen die in der Gegend zwischen dem 10. – 30. Breitengrad leben ein um 85% höheres Krebsrisiko. Im 40.-50. Breitengrad um 118% höher und Menschen im 50.-60 Breitengrad ein um 150% höheres Krebsrisiko. Seitdem beschäftigen sich viele Studien mit dem Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Krebsrisiko.

Brustkrebs ist in Deutschland mit jährlich etwa 57.000 Neudiagnosen und ca. 17.500 Todesfällen eine häufige Krebserkrankung bei Frauen. Die Krebsforschung in Heidelberg zeigte, das bei 2.759 postmenopausalen Frauen im Alter von 50-74 Jahren die Gruppe mit ausreichend Vitamin D (mehr als 30ng/ml) im Vergleich zur Gruppe mit Vitamin D Mangel (weniger als 12ng/ml) ein um 69% niedrigeres Risiko zeigten, an Brustkrebs zu erkranken.

Prostatakrebs ist in Deutschland eine häufig diagnostizierte Krebsart bei Männern und an dritter Stelle bei Todesfällen durch Krebs bei Männern. Jährlich gibt es 60.000 Fälle mit 12.000 Todesfällen. Im August 2001wurde in einer Ausgabe des Lancet die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und dem Vitamin D-Spiegel beschäftigte. Die Männer wurden nach dem Vitamin D-Spiegel in 4 Gruppen eingeteilt. Es zeigte sich, dass die Gruppe mit den besten Vitamin D-Werten ein um 66% niedrigeres Krebsrisiko hatte.

Darmkrebs ist eine Krankheit, deren Vorkommen sich bei Frauen und Männern häufigt. 2007 veröffentlichte Prof.Gorham Ergebnisse einer Auswertung von 5 verschiedenen Studien. Diese befassten sich mit dem Zusammenhang zwischen Vitamin D und Krebs und zeigten, daß eine Gruppe mit ausreichend Vitamin D (über 33ng/ml) im Vergleich zur Gruppe mit ungenügend Vitamin D ( unter 12ng/ml) ein um 50% niedrigeres Risiko hatten, an Darmkrebs zu erkranken

Der positive Effekt wurde auch bei anderen Krebsarten erwähnt.

Wie erklären sich die Wissenschaftler die Funktion von Vitamin D im (eventualem) Zusammenhang bei der Krebsentstehung? Vitamin D stärkt das Immunsystem, kontrolliert das Zellwachstum, unterstützt den programmierten Zelltod der Krebszelle (Apoptose), hemmt eine unkontrollierte Zellteilung, wirkt gegen Gefäßneubildungen in Tumorgeweben, schneidet den Tumor von der Sauerstoffversorgung und Nährstoffversorgung und unterstützt Reparaturprozesse der DNA.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind verantwortlich für die meisten Sterbefälle in Deutschland, mehr als Krebs. Nur in Deutschland haben 20 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck. Studien bewiesen, daß bei einem ausreichendem Vitamin D-Spiegel das kardiovaskuläre Risiko und die damit verbundene Sterblichkeit sinkt. Positive Eigenschaften zeigten sich an Blutgefäßen ( z.B. niedrigere Plaquebildung, Fettablagerungen, höhere Elastizität der Gefäße), beim Blutdruck und am Herzmuskel. Es zeigte sich, daß sich bei guten Vitamin D-Werten (über 30ng/ml) das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko um ca. 50% senkt.

Krankheiten haben mehrere Risikofaktoren. So ist z.B. ein Vitamin D-Mangel nur einer davon. Trotzdem sind die Ergebnisse der Studien sehr überraschend. Auch wenn es vielleicht verrückt klingt, diese Studien existieren und man sollte sie in Betracht ziehen. Positive Einflüsse wurden auch bei saisonalen Depressionen (bei z.B. kurzen Wintertagen), Alzheimer oder Diabetes Mellitus Typ 2 nachgewiesen. Wie sieht es nun aber eigentlich bei Hautkrebs aus?

Sonnenlicht und Hautkrebs

Gerade Hautkrebs ist der Grund, warum viele Menschen Angst vor Sonnenstrahlen haben. Aber es ist falsch pauschal zu sagen, Sonne verursacht Hautkrebs. Immer? Dann hätten wir schon alle Hautkrebs oder wären schon gestorben. Der Begriff Hautkrebs ist außerdem sehr allgemein.

Es gibt mehrere Arten von Hautkrebs. Einige kommen häufiger vor, andere sind seltener. Sie haben unterschiedliche Risikofaktoren, Auftreten, Prognosen usw. Aber die wichtigste Einteilung ist in Nicht-Melanome (am häufigsten sind Basalzellcarcinom, Plattenepithelcarcinom) und Melanome. Andere Bezeichnungen sind weißer Hautkrebs für die erste und schwarzer Hautkrebs für die zweite Gruppe. Nicht-Melanome treten häufig auf. In Deutschland kommt es jährlich zu etwa 200.000 Fällen, davon 130.000 Basalzellcarcinom und 70.000 Plattenepithelcarcinom. Die gefürchteten Melanome treten seltener auf, haben aber viel schlechtere Prognosen. Jährlich kommt es in Deutschland zu etwa 19.000 Fällen.

Basalzellcarcinom (Basaliom) ist die häufigste Form der Nicht-Melanomen. Sie entstehen meist an Stellen, die der Sonne ausgesetzt sind, wie z.B. Gesicht, Ohren und Handrücken. Es existieren verschiedene klinische Formen, aber für diesen Hautkrebs ist ein lokales Auftreten typisch und er hat keine Tendenz Metastasen zu bilden. Im Hinblick auf die Stellen seines Vorkommens ist das Sonnenlicht ein Risikofaktor. Genauer gesagt die Dauer der Sonnenexposition und Sonnenbrand, besonders aus früheren Lebensjahren. So haben die geschädigten Zellen bessere Möglichkeiten zu mutieren und sich in dieser Form zu reproduzieren. Weitere Faktoren sind genetische Dispositionen bei Menschen mit heller Haut (Typ I und II), ein geschwächtes Immunsystem und die Wirkung von Kanzerogenen (Arsen). Diese Krebsart kommt hauptsächlich im fortgeschrittenen Alter vor und kann bei frühzeitiger Diagnose gut behandelt werden.

Plattenepithelcarcinom (Spinaliom) kommt meist auch an Stellen, die direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind vor. Am meisten betroffen sind Menschen mit heller Haut und Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem oder vorgeschädigter Haut. Eine Risikogruppe sind auch Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis behandelt mit PUVA). Es kann sich auf Grund von aktinischer Keratose entwickeln. Am häufigsten kommt es als rote Erhebung vor, kann dabei krustig sein, schuppenhaft oder sogar bluten. Schon ca. 5%-10% bilden Metastasen. Es kommt meist im höheren Alter (durchschnittliches Alter 70 Jahre) vor. Die Prognosen für eine Heilung hängen vom Grad des Krankheitsfortschrittes und der Lokalität des Auftretens ab.

Die Melanome, die zwar im Vergleich zu den vorher genannten Typen seltener vorkommen, dafür aber eine viel höhere Sterblichkeitsrate haben. Das Auftreten dieser Krankheit nimmt zu. Der Tumor entsteht aus Melanozyten, d.h. aus Zellen die das Pigment Melanin produzieren. Wenn wir uns sonnen, produzieren die Melanozyten Melanin und es kommt zur Hautbräunung. Das ist ein Schutzmechanismus vor weiterer UV-Strahlung. Melanin bildet einen Sonnenschutz. So können bis zu 99% der Strahlungsenergie in harmlose Wärme umgewandelt werden. Die Hauttypen I und II, die sogenannten hellen Hauttypen, sind besonders empfindlich für Sonnenlicht. Typ I bräunt nie und bekommt sehr schnell Sonnenbrand. Typ II bräunt nur sehr schwer und bekommt leicht einen Sonnenbrand. Auch bei dieser Hautkrebsart gilt, helle Hauttypen sind ein Risikofaktor. Wenn die Melanozyten entarten und bösartig werden, entsteht diese Form des Hautkrebses. Die Melanozyten wachsen dann unkontrolliert. Der Tumor kann sich auf die Haut beschränken, zerstört aber oft umliegende Strukturen und bildet Metastasen über das Blut und das Lymphsystem. Je eher er erkannt wird, desto besser sind die Heilprognosen. Das Melanom kann an jeder Körperstelle auftreten. Bei Männern ist es oft am Rücken, bei Frauen an den Beinen. Seltener kommt es an „sonnenausgesetzten“ Körperstellen wie z.B. Gesicht oder Händen vor. Zu den Risikofaktoren zählt man auch die Anzahl an Muttermalen, ein geschwächtes Immunsystem, genetische Voraussetzungen, Sonnenexposition (sowohl kumulativ und auch Sonnenbrand, dies vor allem in der Kindheit).

Die Beziehung zwischen Sonnenlicht und Melanomen ist also nicht so souverän, wie viele erwarten würden, sonst wäre das Auftreten von Hautkrebs an sonnenausgesetzten Körperstellen höher.

,,Ein Melanom wird häufiger bei Menschen festgestellt, die sich nicht regelmäßig maßvoll der Sonne aussetzen, als bei Menschen, die sich regelmäßig in der Sonne aufhalten.“(Prof.Dr. Michael F. Holick)

Aber in jedem Fall gilt- Sonnenbrand vermeiden! Gesundes, kluges Sonnen ist etwas völlig anderes, als langes Sonnen mit Verbrennungen. Dies ist eine eindeutige Reaktion unseres Körpers – „So nicht!“. Es ist unangenehm und gefährlich.

Es ist noch nicht so lange her, da dienten Sonnencremes nur zur Blockierung von UVB-Strahlung. Es verminderte sich zwar Hautrötungen, die Menschen konnten sich länger sonnen, waren dadurch aber länger der UVA-Strahlung ausgesetzt. Ein unglücklicher Fehler, der sich im höheren Alter durch ein höheres Vorkommen an Melanomen bemerkbar machen könnte und paradoxerweise auch an einer vorzeitigen Faltenbildung und Hautalterung.

Sonnencreme

Anfangs wurde Sonnencreme gegen Sonnenbrand eingeführt. Später wurde sie auch als Schutz vor Hautkrebs propagiert. Heute sind sie zum Schutz vor UVB- und UVA-Strahlung bestimmt. Der Begriff „Schutz“ ist dabei mit Vorsicht zu genießen, denn keine Creme (auch mit hohem Faktor) bietet einen hundertprozentigen Schutz. So blockiert z.B. der Faktor 15 ca. 94% UVB-Strahlung und gibt an das man 15x länger in der Sonne bleiben kann, als ohne Verwendung des Sonnenschutzes. Die Eigenschutzzeit ist bei den verschiedenen Hauttypen unterschiedlich. Der UVA-Filter muss laut Gesetz mindestens ein Drittel des UVB-Schutzes betragen. Es gibt Menschen, die sich ohne Sonnencreme nicht aus dem Haus wagen. Sie verwenden die Creme auch wenn sie wissen, daß sie nicht aus dem Haus kommen, da Fensterscheiben ja nicht vor dem ganzen Spektrum der UV-Strahlung schützen. Andererseits gibt es solche die skeptisch sind und sich selbst und erst recht nicht ihre Kinder einreiben. Sie verlassen sich lieber auf ihre eigenen Schutzmechanismen und zwar die Bildung von Melaninen (problematisch bei hellen Hauttypen), was ein guter UV-Filter ist und auf den antioxidanten Schutz. Auch einige Dermatologen sind skeptisch gegenüber Sonnenschutzmitteln. Das kann mehrere Gründe haben. Sie halten die Sonnencreme für einen Zusatzschutz und empfehlen vor allem der Sonne aus dem Weg zu gehen. Besonders wenn sie sehr intensiv ist, sollte man sich im Schatten aufhalten und sich durch Hüte und Kleidung schützen. Im Urlaub auch mit spezieller UV-Schutzkleidung, auch wenn der Schutz zwischen neuer und gewaschener UV-Schutzkleidung signifikant sein kann. Aber wer trägt schon ständig einen Hut? Bei der Sonnencreme kann noch ein anderes Problem auftreten. Damit die Creme auch ausreichend schützt, muss mindestens 2mg/cm² aufgetragen werden. Das bedeutet, daß ein durchschnittlicher Mann in Badesachen etwa eine ¾ Tube bzw. Flasche verwenden müsste. Das macht aber niemand und viele Körperstellen werden auch vergessen, wie z.B. die Ohren. Man wiegt sich in falscher Sicherheit. Gerade in Beziehung zu Melanomen werden die Sonnenschutzmittel stark überschätzt. Noch dazu erschweren Sonnencremes die Vitamin D-Bildung, die das Krebsrisiko mindert.

Ich habe nun schon 2 Schutzmechanismen erwähnt, die Melaninbildung (auch Bräunung) und Antioxidanten. Dunkelhäutige Menschen sind gut geschützt, sind gut „konstruiert“ für ein Leben in Regionen mit intensiver Sonnenstrahlung. Sie leiden nicht an Sonnenbrand. Dies ist ein weiterer Beweis für die Schutzfunktion des Melanins. Ich möchte noch ein Beispiel des Schutzmechanismus anhand der Krankheit Xeroderma pigmentosum zeigen. Wenn die Zelle, z.B. nach langer Sonnenexposition bzw. Sonnenbrand, geschädigt ist, kommt es zu einer DNA-Schädigung. Dann kommen die Gene zum Einsatz, die den Zellwachstum überwachen. Die Zellteilung wird so lange angehalten, bis die geschädigte DNA repariert ist. Wenn dies nicht möglich ist, beginnt die Zelle mit einem programmierten Zelltod (Apoptose). Wer sich dazu mehr informieren möchte, kann etwas über das p53-Gen lesen. Das Gen findet man oft mutiert in Tumoren. Die Zellen teilen sich in Tumoren unkontrolliert. Wenn also das p53-Gen geschädigt ist, verliert man die Fähigkeit den Zellzyklus zu kontrollieren. Xeroderma pigmentosum ist eine sehr seltene Hautkrankheit, die auf einem genetischen Defekt beruht, der die DNA-Reparaturenzyme betrifft. Die betroffenen Patienten sind sehr empfindlich gegenüber dem Sonnenlicht. Sie können durch Sonneneinstrahlung entstandene Schäden nicht reparieren. Sie leiden an schweren Hautproblemen, Hautrötungen, Hautschuppung, Sommersprossen, Entzündungen und Hautkrebs. In Deutschland gibt es vielleicht 80 Menschen mit dieser Diagnose. Man nennt sie auch Mondscheinkrankheit. Die Betroffenen sterben meist im frühen Alter. Dies ist ein extremes Beispiel einer fehlenden Schutz- und Reparaturfunktion.

Die Haut hat den Vorteil, daß wir sie sehen. Wir können selbst verdächtige Strukturen entdecken. Außerdem haben wir ab dem 35. Lebensjahr die Möglichkeit und den Anspruch, uns aller 2 Jahre untersuchen zu lassen. Nur 30% der über 35-Jährigen nutzen diese Möglichkeit.

Sonnenlicht, Falten, Kollagen, Anti Aging, Vitamin D

Natural Collagen Inventia Face Gel - Serum gegen Falten
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Übermäßige Sonnenexposition kann zur vorzeitigen Hautalterung und Faltenbildung führen. Also nicht jede Exposition. Außerdem sind es mehrere Faktoren, die zur Faltenbildung beitragen können, wie z.B. schlechte Ernährung, Rauchen, Stress….

Im Falle der Hautalterung und Faltenbildung geht es um die UVA-Strahlung, die tiefer in die Haut eindringt als die UVB-Strahlung und das bis zur Dermis (Lederhaut). Hier befindet sich das Kollagen, das für die Straffheit und die Elastizität der Haut wichtig ist. Kollagen hat ausgezeichnete Fähigkeiten Feuchtigkeit zu binden. Das sind Eigenschaften, die für eine schöne, jung aussehende Haut sehr wichtig sind. Über den Zusammenhang von Kollagen und UV-Strahlung wurde hier schon geschrieben…. Artikel lesen

Kollagen erneuert sich in unserem Körper. Mit zunehmendem Alter langsamer, was auch zur Faltenbildung und hängender Haut führt. Es gibt positive und negative Faktoren, die die Kollagenerneuerung beeinflussen. Sehr positiv beeinflusst diese Erneuerung die Natural Collagen Inventia Gele von Inventia. Es unterstützt die Haut nicht nur während des Sonnens, sondern das ganze Jahr über.

Fazit: Dem Sonnenlicht nur negatives in Form von Hautkrebs und Faltenbildung anzurechnen ist also nicht richtig. Eine übermäßige Sonnenexposition ist nicht zu empfehlen, regelmäßige maßvolle ja. Die Sonne als „böse Hexe“ einzustufen ist übertrieben, falsch, einseitig und unverantwortlich. Vitamin D hat viele positive Wirkungen. Vitamin D verbessert den Zustand aller lebenswichtigen Organe und mindert allgemein das Krebsrisiko.